Kompetenzen für Open Education fördern, sichern und nachweisen

Ein ganzer Tag und online – das waren die Rahmenbedingungen für das Arbeitstreffen aller Interessierten zu offenen Bildungsressourcen der fnma am 22. Oktober 2020. Intensiv war dabei der Austausch zur Entwicklung entsprechender Kompetenzen und eines Zertifizierungsverfahrens.

Bei der Umstellung von Präsenzlehre in den Online-Modus in der COVID-19-Krise hat sich gezeigt, wie hilfreich offen lizenzierte Bildungsressourcen sind, die auch von Dritten kostenfrei genutzt und gegebenenfalls auch angepasst werden können. Wer sich mit offenen Lizenzen auskennt, hat sich auch intensiv mit den Möglichkeiten des Urheberrechts auseinandergesetzt – und kann Fallstricke vermeiden. Hochschulen setzen auch zunehmend im Hinblick auf die „soziale Dimension“ auf OER, da sie eine Grundlage für einen integrativeren Zugang und eine breitere Teilhabe sind (siehe BWFW, 2017).

Bereits 2015 wurde die Arbeitsgruppe „Open Educational Resources“ (OER) von fnma gegründet. In der Folge entstanden zwei Whitepapers zu „Empfehlungen zu OER für Hochschulen in Österreich“ sowie zu einer Zertifizierung von Kompetenzen und Aktivitäten von Lehrenden und Hochschulen (Ebner et al., 2017). Inzwischen ist fnma als Partner im Projekt „Open Education Austria Advanced“ verantwortlich für die Entwicklung eines solchen Verfahrens, das OER-Aktivitäten sichtbar und OER-Kompetenzen nachweisbar macht. 

Unter dieser Perspektive wurden alle Interessierten zu einem Treffen der Arbeitsgruppe eingeladen, bei dem es sich um die Möglichkeiten der Umsetzung einer OER-Zertifizierung drehte. Unter der Leitung von Martin Ebner und moderiert von Sandra Schön wurden zunächst Rechercheergebnisse zu ähnlichen Verfahren in Österreich und weltweiten OER-Zertifizierungen beschrieben. In ihrem Impulsvortrag stellte Angelika Ribisel von der FH Kärnten dann vor, wie an ihrer Einrichtung Lehrende zum Thema OER geschult werden und wie die FH Kärnten OER strategisch positioniert. Angelika Ribisel sagte dazu: „Für unsere Lehrenden ist das Thema der offenen Bildungsressourcen wichtig, weil sie dadurch nicht nur eigene Materialien zugänglich machen, sondern Bestehendes für die eigene Lehre nutzen und gegebenenfalls adaptieren können. So werden Ressourcen gebündelt und die Lehrenden erhalten neue Ideen und Anreize für die Durchführung der eigenen Lehrveranstaltungen.“ 

Insgesamt haben sich 14 Personen an den unterschiedlichen Abschnitten und Vertiefungen des ganztägigen Online-Arbeitstreffens beteiligt, dabei waren unter anderem Vertreter/innen von Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Fachhochschulen und des Ministeriums. In weiteren Einzelgesprächen und Vertiefungen ist geplant, bis zum Frühjahr 2021 ein Grobkonzept aufbauend auf den Grundlagen des Whitepapers zu entwickeln. Die Arbeitsgruppe hat sich vorgenommen, diese Entwicklung zu begleiten, außerdem wurde auch ein Austausch der AG zu OER-Repositorien vorgeschlagen. 

Auch zu den weiteren Treffen der AG Open Educational Resources sind alle Interessierten herzlich eingeladen! Sandra Schön steht ebenso gerne zur Verfügung, wenn Sie sich für die OER-Zertifizierung interessieren. Bitte schicken Sie Ihre kurze Interessensbekundung an

Weitere Informationen
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (2017). Nationale Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung. Für einen integrativeren Zugang und eine breitere Teilhabe. Wien.
URL: https://ph-tirol.ac.at/sites/default/files/download/Nationale%20Strategie%20%28PDF%29.pdf 
Ebner, M., Kopp, M., Hafner, R., Budroni, P., Buschbeck, V., Enkhbayar, A., Ferus, A., Freisleben-Teutscher, C. F., Gröblinger, O., Matt, I., Ofner, S., Schmitt, F., Schön, S., Seissl, M., Seitz, P., Skokan, E., Vogt, E., Waller, D. & Zwiauer, C. (2017). Konzept OER-Zertifizierung an österreichischen Hochschulen. Forum Neue Medien in der Lehre Austria. URL: https://www.fnma.at/content/download/991/3560     

Projekt „Open Education Austria Advanced“: https://www.openeducation.at/